Wie man einen Schlafrythmus bekommt

Thursday, May 21st, 2009 | Author:

Was ich über Schlaf mal gelesen habe:

  • Man kann nicht einschlafen, wenn man nicht müde ist. Man sollte es auch nicht versuchen, weil es dann besonders schwer fällt.
  • Man kann früher aufwachen als nach mindestens 8 Stunden Schlaf (z.B. per Wecker) und trotzdem den Tag über relativ leistungsfähig sein und abends erst spät müde werden - eine Nacht mit wenig Schlaf fällt kaum ins Gewicht.
  • Man kann keinen Schlaf nachholen - muss man aber auch nicht. Wenn man eine Woche lang nur 2 Stunden Schlaf pro Nacht hatte, muss man keine (8-2)*7 Stunden nachholen, wenn man sonst immer 8 Stunden schläft. Man muss allerdings evtl. mal 10 statt 8 Stunden schlafen. Ein möglicher Grund wäre, dass der Körper sich im unausgeschlafenen Zustand auch etwas erholt, da er ja auch nicht so leistungsfähig ist.
  • Man kann einen Schlafrythmus haben, also jeden Tag zur gleichen Zeit ohne Wecker aufwachen (sofort richtig wach sein) und zur gleichen Zeit müde werden.
  • Man kann einen Schlafrythmus eintrainieren. Das dauert ca. einen Monat und das wichtigste daran ist, stets zur gleichen Zeit morgens aufzustehen. Wann man ins Bett geht ist relativ egal, aber damit man morgens auch gut aus dem Bett kommt, empfiehlt es sich, ins Bett zu gehen, wenn man müde ist und noch ca. 8 Stunden vor sich hat. Was nicht funktioniert ist, sich langsam auf eine Uhrzeit einzustellen, indem man jeden Tag etwas früher aufsteht bzw. zu Bett geht. Dann muss sich der Körper permanent umgewöhnen und "lernt" nichts.
  • Jeder braucht unterschiedlich viel Schlaf. Ich wache z.B. nach 7 Stunden auf, wenn ich nichts getrunken habe und morgens die Sonne scheint. Ist es abgedunkelt kann ich deutlich länger schlafen. Der Schlafbedarf ändert sich mit dem Alter, aber auch mit der Tätigkeit, die man ausführt. Viel körperliche Aktivität führt zu einem dringenderen Schlafbedürfnis, aber nicht zwangsläufig zu mehr Schlaf. Langeweile und Depressionen können ein sehr hohes Schlafbedürfnis auslösen.
  • Zu wenig Schlaf hat langfristig geistige Mangelerscheinungen zur Folge. Bei akuter Müdigkeit ist das Gedächtnis und die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt, bei lang anhaltendem Schlafmangel auch.
  • Zu viel Schlaf kann Kopfschmerzen, aber auch Depressionen auslösen. Also ist es sinnvoll, nach maximal 9 Stunden den Schlaf zu beenden.
  • Wenn man Probleme mit dem Einschlafen hat, lohnt es sich, Schlafentzug durchzuführen. Wenn man 36 Stunden lang nicht geschlafen hat, kann man das Einschlafen nur schwer verhindern. Man sollte natürlich gegen Ende der 36 Stunden kein Koffein mehr zu sich nehmen. Dieser Schlafentzug muss bedingungslos durchgeführt werden. Übrigens wird genau das auch als Therapie bei Depression durchgeführt.
  • Wenn man Probleme mit dem Durchschlafen hat, kann ein Espresso/Kaffee vor dem Einschlafen helfen, um den Blutdruck hoch genug zu halten.
  • Mittagsschlaf ist nicht schlecht. Man sollte es aber nicht übertreiben: nach 1-2 Stunden etwas hat sich der Kreislauf so weit heruntergefahren, dass man einige Zeit braucht, um wieder richtig wach zu werden - ein Effekt der bei 30 Minuten nicht auftritt. Besonders effektiv ist der Minutenschlaf (also 5-10 Minuten). Allerdings kann ein wiederholter Minutenschlaf den "richtigen" Tiefschlaf nicht ersetzen, da bestimmte Schlafphasen fehlen. Es gibt aber Experimente, statt einmal 8 Stunden insgesamt 3 mal 2 Stunden zu schlafen, die dem Körper dann scheinbar ausreichen. Das macht nur niemand, weil es sich so schlecht mit den Tageszeiten und Arbeitszeiten verträgt.
  • Der Mensch bildet Melatonin wenn es dunkel ist. Je mehr Melatonin, desto müder fühlt man sich. Starrt man aber in einen BIldschirm, so empfindet der Körper das als Taghell und somit baut sich keine Müdigkeit auf. Lampen ohne Blauanteil verhindern die Melatoninbildung jedoch nicht.
  • Wenn man unter der Woche nur spät ins Bett kommt und dafür am Wochenende 10 Stunden schläft, so hat man ein Symptom mit dem Namen "sozialer Jetlag".
  • Wenn man morgens oft sehr träge ist und nicht so richtig wach wird, sollte man Sport machen anstatt Kaffee zu trinken. Kaffee macht nur kurzfristig wach (und wirkt bei vielen Menschen nicht besonders stark). In hohen sowie sehr niedrigen (das ist vom Konsumenten abhängig) ist Kaffee auch ein Schlafmittel. Sport führt zu einem angeregten Kreislauf und der Körper lernt, dass er um eine bestimmte Uhrzeit den Kreislauf hochfahren muss.
  • Wenn man sich zu viel mit dem Einschlafen beschäftigt, funktioniert es nicht so recht.
  • Man sollte nie in einem schlecht gelüfteten, zu warmen, zu hellen oder zu lauten Raum schlafen.
  • Bei Migränepatienten kann ein verändern des Schlafrythmus bzw. das nichtbestehen eines solchen zu Migräneattacken führen.
  • Forschungen an Menschen in einem vom Tageslicht abgeschotteten Bunker haben ergeben, dass der natürliche Rythmus des Menschen eine Periode von 25 Stunden, nicht 24 Stunden hat. Es ist also umbedingt notwendig, zu gleichen Zeiten Licht und Dunkelheit abzukriegen, damit der Schlafrythmus funktioniert (d.h. an die Tageszeiten angepasst ist).

Das richtet sich natürlich alles an im Prinzip gesunde Menschen die nur das Problem haben, dass sich ihr Schlafrythmus um ein paar Stunden verschoben hat oder die eher ein bisschen zu wenig schlafen oder sowas in der Richtung.

Und Belege zu suchen war ich zu faul. Allerdings kann man sich fast sicher sein, dass mindestens zwei Drittel der Pseudofakten aus der GEO kommen. Kurzes googeln nach "Schlafhygiene" bzw. "Schlafrythmus" führt auf exakt die selben Bauernweisheiten.

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